Estación del Fin del Mundo - Bis ans Ende der Welt

Haltestelle am Ende der Welt

Im äußersten Süden Argentiniens auf Feuerland liege das Ende der Welt, sagt man. Dort enden alle Straßen irgendwo im Nirgendwo. Doch es gibt eine Eisenbahnstation, die 'Estación del Fin del Mundo'.

Die Eisenbahn, die zu dieser Station hinführt und von ihr wegführt, existiert nur deshalb, weil es früher an diesem Ort ein Gefängnis ab - bis an das Ende der Welt schob man die Unholde ab. Es gab dort beileibe nicht nur Schwerbrecher, auch politische Gefangene mussten ihr Dasein fristen. 

Das Gefängnis existiert heute nicht mehr, es wurde nach Ushuaia verlegt. Ursprünglich aber mussten die Gefangenen ihr Gefängnis selbst bauen und gleich auch noch eine Eisenbahn für den Materialtransport dazu.

Die Geschichte begann 1870, als englische Missionare in das Gebiet eindrangen. Einige Jahre später waren es Seestreitkräfte, die Ushuaia für Argentinien eroberten. 1902 begann der Bau des 'Presidio', des Gefängnisses, das einschliesslich einer Schmalspur-Eisenbahn, bis 1920 fertiggestellt war. 1947 gab es ein schweres Erdbeben und Teile der Strecke wurden unpassierbar. 1994 wurde die Bahn wieder eröffnet und wird seitdem zur Beförderung von Touristen eingesetzt. Es ist eine Schmalspurbahn mit 500 mm Spurweite. Sie führt direkt in den Nationalpark 'Tierra del Fuego', er liegt natürlich auch am Ende der Welt.

Im Jahre 1930 sank ein großes Passagierschiff in unmittelbarer Nähe. Es handelte sich um ein Motorschiff der deutschen Reederei 'Hamburg Süd', die Monte Cervantes, mit einem deutschen Kapitän an Bord. In einer dramatischen Rettungsaktion wurden alle Passagiere gerettet, doch der Kapitän kam ums Leben. Die gesamte Bevölkerung beteiligte sich an den Rettungsaktionen und selbst die Gefangenen gaben die Hälfte ihrer Decken und ihrer Tagesrationen an Nahrung für die Schiffbrüchigen ab.

Nicht nur die Monte Cervantes ist untergegangen. Viele Jahre später wurden auch die gesamten Schiffsunterlagen, die in der Reederei noch verwahrt waren, bei der großen Sturmflut in Hamburg 1992 vernichtet.

Nun also befördert man Touristen mit der Bahn an das Ende der Welt und ich kann Ihnen sagen: Ob damals oder heute, es ist ganz schön was los am Ende der Welt!

Und wenn du bis zum Ende der Welt entfliehst, dir selbst wirst du doch nicht entkommen können.

Die Aufnahmen stammen vom 21.11.2009. Sie zeigen die Stationstafel der Bahnstation vom Ende der Welt sowie eine der eingesetzten Bahnen.


Der Wächter

Guanako - aufmerksamer Wächter auf seinem Posten

Die Weiten der patagonischen Pampa sind die Heimat der Guanakos, eine wildlebende Lamaart aus der Familie der Kamele. Sie leben meist in Familienverbänden von etwa 15 Tieren zusammen. Sie sind Pflanzenfresser und ernähren sich von den Gräsern der Landschaft, in der sie leben.

Der Feind der Guanako ist hauptsächlich der Puma, aber auch Kondore können den noch kleinen Jungtieren gefährlich werden - und nicht zuletzt der Mensch dort, wo sie zu Futterkonkurrenten der teils riesigen Schafherden werden, die in Patagonien eine wichtige wirtschaftliche Rolle spielen.

Wenn man während der Fahrt durch die Pampa immer wieder Gruppen von Guanakos begegnet, werden sie sich ausnahmslos in etwas hügeligem Gelände bewegen. Immer aber findet man ein Tier auf der Kuppe des Hügels an jenem Ort, wo man die Gegend am besten einsehen kann.

Dieses Tier ist der sogenannte Wächter der Gruppe, abkommandiert als Wachtposten, deren einzige Aufgabe es ist, die übrigen Mitglieder der Gruppe rechtzeitig vor drohenden Gefahren zu warnen.

Auf der heutigen Aufnahme sieht man sehr deutlich, wie aufmerksam der Wächter seine Umgebung beobachtet - schließlich hängen Wohl und Wehe der ganzen Gruppe von seiner Aufmerksamkeit ab.

Das Foto entstand am 13. November 2009 im Nationalpark Torres del Paine, Chile.

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Vor die Linse gelaufen

Rotfuchs auf Feuerland

Dieser Rotfuchs ist wahrlich kein scheuer Geselle. Ganz ungeniert kreuzt er unvermittelt unsere Wege, natürlich eine willkommene Gelegenheit, ihn mit der Kamera zu 'erlegen'.

Dieses schöne Exemplar ist heute im Nationalpark Feuerland in der Bahia Lapataia an der Grenze von Argentinien zu Chile heimisch, stammt aber nicht von hier. Es gibt hier eigentlich sehr wenige einheimische Säugetierarten. So wurden zum Beispiel die Biber und eben auch die Füchse eingeschleppt. Sie fanden dort ideale Lebensbedingungen ohne natürliche Fressfeinde vor und konnten sich unkontrolliert vermehren. Dies führte zu erheblichen Umweltschäden, vor allem durch die Biber. Inzwischen werden Fuchs und Biber von den Naturschützern streng unter Kontrolle gehalten.

Der Nationalpark schützt ein bergiges, bewaldetes und von Mooren durchzogenes Küstengebiet, zieht sich aber nach Norden bis zum Lago Fagnano hin. Der Südteil, wo unser Fuchs beheimatet ist, ist der bei weitem am meisten besuchte und ist vom nur 12 km entfernten Ushuaia aus über die Nationalstraße 3 zu erreichen.

Die Aufnahme stammt vom 21.11.2009, zu der Zeit ist auf Feuerland spätes Frühjahr.

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Torres del Paine

Sonnenaufgang in Patagonien

16.11.2009. Es ist Floras Geburtstag. Als sie die Augen aufmacht an diesem Morgen, bietet sich ihr dieser Willkommensgruß der Natur in Chiles Patagonien.

Das Gebirge liegt inmitten des gleichnamigen Nationalparkes Torres del Paine. Paine heißt in der Sprache der Mapuche-Indianer „himmelblau“, Torres del Paine also „Türme des blauen Himmels“.

An diesem Morgen aber schienen diese Türme in Brand geraten. Unser Hotel, direkt am See gelegen und vom Bett aus den Blick auf dieses Panorama - wenn das kein besonderes Geburtstagsgeschenk ist!

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