Dann doch lieber Hühnchen


Im östlichen Teil Alaskas, dort wo der Taylor Highway in die Route "Top of the World" übergeht und durch das Gebirge hinüber nach Dawson City führt, fließt ein kleiner Bach, genannt Chicken Creek. Man kann hier auch heute noch Gold auswaschen - also auf nach Alaska, all ihr heimlich träumenden Goldgräber! Richtig reich werdet ihr dort allerdings leider auch nicht wirklich.

Chicken - alter Goldgräberort in Alaska

Ganz nahe am Chicken Creek liegt das kleine Dorf Chicken, so man es Dorf überhaupt nennen mag. Aber es besitzt einen Postcode und somit ist es auch eine offizielle Zustelladresse. Das Dorf hatte bei der letzten Zählung im Jahre 2010 die stattliche Anzahl von sieben Einwohnern. Doch im Sommer kommen jede Menge Touristen vorbei, im Winter ist die Straße geschlossen und die Bewohner wären von der Umwelt abgeschlossen, wenn sie sich nicht ihren eigenen Flugplatz gebaut hätten. Über ihn versorgen sie sich mit dem Nötigsten.

Chicken ist eines der wenigen Überbleibsel aus der Goldgräberzeit Ende des 19. Jahrhunderts. Als die alten Goldgräber damals gezwungenermaßen ihrem Ort einen Namen geben mussten, wollten sie ihn nach ihrer Hauptnahrungsquelle benennen. Das war ein einheimischer Vogel, der ihnen das Überleben in der Wildnis sicherte. Ptarmigan heisst der Vogel, ist ein Schneehuhn und sieht unter Einsatz von etwas Phantasie, auch aus wie ein Huhn.

Goldwäsche? Hier kann man noch immer sein Glück versuchen

Ptarmigan ist für jeden Alaska-Goldgräber ein Zungenbrecher. Also hat man den Ort doch nicht Ptarmigan genannt! Man hat sich dann lieber für das Hühnchen, 'Chicken', entschieden.

Chicken verfügt immerhin über ein Café, einen Saloon, einen Schnapsladen und ein Einkaufs-Imperium! Das ist, wie man sieht, alles, was nötig ist, um einen Ortsnamen zu führen.

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